And You Thought There Is Never a Girl Online? wurde erstmals von April bis Juni 2016 im japanischen TV ausgestrahlt. Etwas mehr als zwei Jahre danach hat sich das Anime-Label nipponart die zwölfteilige Anime-Serie gesichert und seit dem 01. August 2018 sind alle Episoden in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln auf der Streaming-Plattform Watchbox verfügbar. Am 25. Januar erschien das erste Volume mit deutscher und japanischer Sprachausgabe auf DVD und Blu-ray. Melanie Marker
ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem Review reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.
Und du dachtest, deine Online-Frau ist kein Mädchen?
Hideki Nishimura musste schnell feststellen, dass im Internet nicht immer alles so ist, wie es scheint. Während er sein Lieblingsspiel „Legendary Age” spielte, verliebte er sich in ein Mädchen, welches sich später als ein alter Mann herausstellte. Diese Erfahrung ließ nur einen Entschluss zu: Er dürfe sich nie wieder online in ein Mädchen verlieben. Doch so fest ihm das zu sein schien, änderte er seine Meinung, als er die Magierin Ako Tamaki kennen lernt. Im Spiel macht sie ihm dann auch noch einen Hochzeitsantrag, welchen Hideki erst ablehnen will. Schlussendlich willigt Hideki doch ein, Ako zu heiraten. Während Ako und Hideki zusammen mit ihrer Gilde, welche aus vier Mitgliedern besteht, in einer Taverne sitzen, fragt einer der Gildenmitglieder, warum Hideki nicht gleich den Heiratsantrag angenommen habe, woraufhin Hideki seinem Kameraden erklärt, was ihm schon einmal passiert ist und er nicht unbedingt glaubt, dass Ako ein Mädchen ist. Nach dieser Geschichte erklärten ihm die drei weiteren Gildenmitglieder (im Spiel zwei Jungs und ein Mädchen), sie seien in Realität alle weiblich, haben sich aber als Jungen ausgegeben, damit sie nicht von allen Jungs im Spiel umlagert werden. Hideki will dies zuerst glauben, woraufhin alle beschließen, sich zum ersten Mal offline zu treffen.
Plötzlich der einzige Junge in der Gilde
Einige Tage später findet das erste Offline-Treffen der Gilde „Alley Cats” statt. Am Treffpunkt ist Hideki schon ganz aufgeregt und versucht herauszufinden, wer die anderen Gildenmitglieder auf dem Platz sein könnten. Als aber ein Mädchen, welches Ako sehr ähnlich sieht, auf ihn zukommt, stellt er fest, dass sie wirklich ein Mädchen ist. Und nachdem auch die anderen beiden Gildenmitglieder aufgetaucht sind bemerken alle sofort, dass Ako sich total danebenbenimmt und Hideki auch im realen Leben als festen Freund ansieht. Nun stellt sich heraus, dass Hideki nicht nur der einzige Junge der Gilde ist, sondern alle vier Mitglieder auf dieselbe Schule und auch noch in den gleichen Jahrgang gehen. Alle vier beschließen ihr Online-Leben im realen Leben geheim zu halten. Ako, welche in Realität eher eine Einzelgängerin ist, kann sich jedoch nicht an diese Abmachung halten. Immer wieder taucht sie vor dem Unterricht in Hidekis Klasse auf. Dies gefällt Hideki nicht besonders, da er im realen Leben eigentlich nicht mit der eher unbeliebten Ako eine Beziehung führen will. Um ihr Geheimnis zu wahren, gründen die anderen eine Arbeitsgemeinschaft, in der sie „Legendary Age” spielen können und Ako nebenbei lernt, nicht im Spiel besser zu werden, sondern auch die Realität von der visuellen Welt zu unterscheiden. Werden Hideki und Ako im realen Leben doch noch ein Paar und kann die Gilde ihr Geheimnis für sich behalten?
Bild und Animation
And You Thought There Is Never a Girl Online? (jap. Netoge no Yome wa Onnanoko ja Nai to Omotta?), das auf der gleichnamigen Light-Novel-Reihe von Shibai Kineko (Story) und Hisasi (Zeichnungen) basiert, wurde von Studio Project No. 9 unter der Regie von Shinsuke Yanagi animiert. Die Anime-Serie lief in der Frühjahr-Season (von April bis Juni) 2016 im japanischen TV.
Die Farben wirken sehr natürlich, was zur dargestellten visuellen Welt sehr schön passt – auch in dunkleren Szenen ist alles deutlich erkennbar. Das Charakterdesign wurde eher sanft gehalten, was mir persönlich gefällt. Die Szenen wirken durch ausgeglichene und sehr harmonische helle Farbgebungen passend zur visuellen Welt. Gelungen fand ich auch den Unterschied des Charakterdesigns und der Bilder zwischen der visuellen und realen Welt. Die Konturen sind stark und unterstreichen das wirklich gute Charakterdesign. Passend dazu kommen noch die immer flüssigen Animationen, die das Gesamtbild letzten Endes perfekt darstellen.
Deutsche Umsetzung und Musik
Für die deutsche Synchronisation wurde die DMT Digital Media Technologie GmbH in Hamburg beauftragt, bei der Detlef Klein die Dialogregie übernahm und Timo R. Schouren für das Dialogbuch verantwortlich war. Insgesamt zwölf Sprechrollen wurden für die deutsche Umsetzung der Anime-Serie And You Thought There Is Never a Girl Online? besetzt.
Die Stimmen der jeweiligen Charaktere wurden passend gewählt. Besonders die Stimmen der Hauptcharaktere konnten überzeugen: Ako wurde von Linda Fölster vertont und Alexander Merbeth vertonte Hideki. Auch wenn Akos Stimme in einigen Szenen penetrant klang, passte sie zu den jeweiligen Situationen. Des Weiteren sind mir keine sinngemäßen Übersetzungsfehler aufgefallen, die das Zuschauen beeinträchtigt hätten. Vor allem die musikalische Untermalung hat mir gut gefallen, weil sie ebenfalls zu den verschiedenen Szenen passte und abwechslungsreich war. Damit bin ich mit der deutschen Übersetzung sehr zufrieden und möchte die Arbeit der Synchronsprecher und des Studios loben.
Fazit
Ich muss gestehen, dass ich anfangs nicht viel mit der Story von And You Thought There Is Never a Girl Online? anfangen konnte. Dieses Gefühl zog sich leider bis zur dritten Episode, doch ab dieser Folge vermochte die Story mich für sie zu gewinnen und freue mich deshalb auf die kommenden Episoden. Zwar ist die Anime-Serie kein Kracher und nur eine Serie für Zwischendurch, aber es finden sich ab und an packende Szenen. Das Bild und die Animationen waren überzeugend und ich finde vor allem den umgesetzten Unterschied zwischen der realen und visuellen Welt super. Die deutsche Synchronisation war größtenteils passend und die musikalische Untermalung stimmig, was das Gesamtbild vervollständigt. Leider haben mir zum Ende hin die anfänglich häufiger vorkommenden lustigen Szenen gefehlt. Alles in allem ein solider Start in eine interessante Anime-Serie.
Kurzfazit
And You Thought There Is Never a Girl Online? – Volume 1 weist eine interessante Story auf, die aber zwischendurch etwas einschläft. Die deutsche Synchronisation ist größtenteils passend und die musikalische Untermalung war stimmig.
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