Review: Shin Megami Tensei: Apocalypse [Nintendo 3DS]

3. Januar 2017,   
Autor: Patrick Snir

Zehn Monate nach Release in Japan kommt nun endlich das Rollenspiel Shin Megami Tensei: Apocalypse für den Nintendo 3DS heraus. Ich konnte es nun schon vorab eine Zeit lang spielen und habe es für euch unter die Lupe genommen. Jonas Liedtke

Neue Weltordnung

Wie schon am Titel zu sehen ist, spielt Shin Megami Tensei in einer postapokalyptischen Welt: Im Jahre 2023 wird die Welt Opfer eines Bombenangriffes, welcher fast alle Teile der Erde zerstört. Tokio kann als einzige Stadt diesen Angriff überleben, da sich ein Mann mit dem Schutzpatron Masakado verbündet und ein riesiges Gewölbe um das umliegende Areal bildet, um so die Stadt zu beschützen. Dämonen, gegen die sich die Menschen zuerst nicht wehren können, greifen diese Welt an, weshalb jene sich im Untergrund verstecken müssen. Bei  Masakados  Vorhaben wurden somit auch Dämonen eingeschlossen. Kurz vor dem Bombenangriff und der Dämoneninvasion taucht eine App für Smartphones auf, die sogenannte “Dämonen Beschwörungs App”, mit derdie Menschen zuerst noch nichts anfangen können, sie dann aber doch zu ihrem Vorteil nutzen.

Handel zu Kosten der Gerechtigkeit?

Nun kommen zwei junge Kadetten in Spiel, einer von ihnen ist der Protagonist Nanashi, den wir verkörpern, die andere heißt Asahi. Zum ersten Mal sollten sie zusammen mit zwei anderen, höhergestellten Mitgliedern der Hunter Association, den Untergrund verlassen um einen Auftrag zu erledigen. Plötzlich aber erscheint ein Horde Dämonen, die alle einkreisen keine Chance auf Überleben.

Nikkari, Manabu und Nanashi starben bei diesem Einsatz, Asahi konnte sich noch ein wenig länger am Leben halten. Seltsamerweise hört Nanashi danach noch Stimmen, wacht sofort auf und findet  sich in einer anderen Dimension wieder, in der es nur einen Pfad nach vorne gibt. Folglich läuft er diesen entlang und findet am Ende desselben einen großen Lichtbalken, aus dem ein Dämon namens Dagba hervorkommt. Der Dämon bietet ihm einen Handel an, der ihn wieder ins irdische Leben zurückhole, der aber mit einer Bedingung einhergeht: Er solle die Feinde der Dämonen bekämpfen!

Gameplay

In Shin Megami Tensei benutzen wir unser ingame Smartphone um mit Dämonen gegen Dämonen zu kämpfen. Dieses ähnelt ein wenig dem aus dem Pokemon Franchise, aber wirkt viel erwachsener und reifer. Man kann bis zu drei Dämonen gleichzeitig verwenden, die einem im Kampf zur Seite stehen. Sowohl für unseren Charakter als auch für unsere Dämonen gibt es sowohl ein Level als auch ein Skillsystem. Nach jedem Levelaufstieg kann man eine bestimmte Anzahl an Punkten auf die fünf verschieden Skills anwenden: Stärke, Dex, Magie, Genauigkeit und Glück. Das Kampfsystem an sich ist rundenbasiert, welches sich aber trotzdem relativ schnell und flüssig anfühlt. Nach gewisser Zeit lernen die Dämonen neue Attacken, die man durch den Handel mit Dagba auch als Mensch einsetzen kann.

Ein großer Vorteil ist, dass es in dem Spiel drei Schwierigkeitsstufen gibt, welche es dem Neueinsteiger in die Serie oder auch in RPGs allgemein leicht macht. Die einfache Schwierigkeitsstufe ist genau auf solche ausgelegt. “Normal” ist für Spieler gedacht, die in der Welt Shin Megamis schon etwas erfahrener sind. Diese ist meiner Meinung nach sehr fordernd, sich aber noch im Rahmen befindet und den Spielspaß nicht hindert. Die schwierige letzte Stufe ist für solche Spieler, die schon jahrelang Shin Megami Tensei spielen und eine sehr schwere Challenge wollen, andernfalls kann ich mir niemanden vorstellen der das schaffen könnte. Falls man sich am Anfang falsch entschieden hat und es doch zu schwer oder einfach wäre kann man dies jederzeit in den Einstellungen ändern. Für die Kamera wird leider der zusätzliche C-Stick nicht verwendet, man muss sich diese immer wieder mit dem B-Knopf neu zentrieren.

 

Grafik und Soundtrack

Die Grafik ist in einem sehr schönen Anime-Stil gehalten, der wirklich gut passt. Sie zeigt auch hervorragend die düstere Stimmung des Spiels. Noch dazu sind die Charaktere liebevoll ausgearbeitet wie auch die Open World. Die 3D-Optik wird in dem Titel aktiv genutzt und bringt den Spieler noch ein wenig tiefer in die postapokalyptische Welt. Was noch besonders zu loben ist sind die wundervollen Cutscenes, die nicht nur wirklich schön gezeichnet sind, sondern auch sehr gut die Story veranschaulichen. Alles im allem holt Shin Megami Tensei: Apocalypse so einiges aus dem nun fast 6 Jahre alten 3DS heraus. Der Soundtrack ist sehr gut gelungen: er reicht von angenehmem Hintergrundsound bis zu episch-schauriger Musik, die den Auftritt der bösen Dämonen unterstreicht. Die Overworld-Musik begleitet Nanashi ausgezeichnet durch die engen Gassen der Stadt und ist auch noch nach einiger Spielzeit schön anzuhören. 

Fazit

Im Großen und Ganzen ist Shin Megami Tensei: Apocalypse ein sehr gutes Spiel, mit dem man rund 50 Stunden seinen Spaß hat. Es knüpft sehr gut an den Vorgänger an, ist aber auch wirklich einsteigerfreundlich. Die Story ist zu Anfang sehr komplex, die englische Sprache sorgt hier noch für zusätzliche Schwierigkeiten, aber sobald man hineingefunden hat, bereitet das Spiel eine Menge Spaß. Ich empfehle dieses Spiel jedem Fan von RPGs und dieser Serie. 

Des Weiteren bedanken wir uns bei Koch Media für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

 

Bilder und Trailer:
© Deep Silver, a division of Koch Media GmbH, Austria

 

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