Review: Europa [PC]

3. November 2024,   
Autor: Bastian Budde

Das Indie-Spiel Europa aus dem Hause Future Friends Games ist nach einer Verschiebung nun endlich am 11. Oktober 2024 erschienen. Der Entwickler hat sich bei seinem Spiel nach eigenen Angaben stark vom legendären Animationsstudio Ghibli inspirieren lassen und möchte uns eine Reise durch eine fantastische Welt bieten. Das konnten wir uns als Anime-Redaktion natürlich nicht entgehen lassen. Mal sehen, ob Europa seinen Ansprüchen gerecht wird. Bastian Budde

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ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem Review reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.


Ein Junge auf der Suche nach Antworten

Als Android Zee erkunden wir den Jupitermond Europa. In der Realität erreicht der Mond Temperaturen von bis zu -220°C und bietet nicht gerade ideale Lebensbedingungen. Lediglich Wasser soll es auf dem Mond geben und so könnten sich Mikroorganismen entwickeln.

Im Spiel hingegen ist der Mond Europa genauso belebt wie unsere Erde. Flora und Fauna blühen und Tiere laufen über die Landschaften, wie wir es von unserem Planeten gewohnt sind. Darüber hinaus gibt es fantastische Kreaturen und fliegende Inseln zu sehen.

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Auch auf dem Mond sollen einst Menschen gelebt haben. Unzählige Ruinen weisen gleich zu Beginn des Spiels darauf hin. Zurück bleibt jedoch nur unser kleiner Android Zee, der sich nun auf den Weg macht, um herauszufinden, was es mit dem Verschwinden der Menschheit auf sich hat.

Die Geschichte wird dabei ausschließlich über Notizzettel erzählt, die einem im Laufe des Spiels begegnen, und kann daher vom Spieler völlig ignoriert oder sogar versehentlich überhört werden. Wer jedoch dem Erzähler zuhört, erlebt eine kleine, emotionale und persönliche Erzählung.

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Stockender Rundflug

Im Gepäck hat Zee ein Zephyr-Jetpack. Damit können wir durch die Lüfte gleiten und uns zeitweise schwerelos fühlen. Natürlich finden wir in der Spielwelt hin und wieder Upgrades für das Jetpack, um die Flugzeit zu verlängern. Zu Beginn des Spiels wirkt die Flugmechanik noch sehr befreiend und atmosphärisch. Man lässt sich einfach treiben und vergisst für einen Moment seine Sorgen und Probleme. Dieses Gefühl kann sicherlich jeder Spieler der Demo nachvollziehen.

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Mit der Einführung der ersten Gegner verfliegt dieses Gefühl jedoch sofort. Von da an versucht das Spiel, den Spieler irgendwie zu bremsen. Mal betäuben einen die Gegner für ein paar Sekunden, so dass man sich nicht mehr bewegen kann, mal wird dem Jetpack einfach der gesamte Treibstoff entzogen, nur um einen am Fliegen zu hindern. Dadurch wird das Spiel plötzlich zu einem unpräzisen Plattformer, der einfach nur frustriert.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass Gegner am Anfang ausgeschaltet werden können. Da sie im Grunde nichts zum Spielspaß beitragen, kann ich das zwar wärmstens empfehlen, aber das Spiel wird auch ohne Gegner Möglichkeiten finden, einen zu bremsen. Das Spielerlebnis ändert sich dadurch also nicht allzu drastisch.

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Auf Erkundungstour

Das Spiel Europa ist sehr linear aufgebaut. Am Ende jedes kleinen Areals wartet eine Tür, die geöffnet oder eine Schlucht, die überwunden werden muss. Dazu aktivieren wir entweder einen Mechanismus oder springen über sich bewegende Plattformen.

In jedem Areal sind außerdem Sammelgegenstände in Form von Smaragden versteckt. Während wir auf unserer Reise die Tierwelt beobachten, zeichnet Zee auch Skizzen in seinen Notizblock. Alles in allem erleben wir vom Gameplay her jedoch nicht viel Abwechslung.

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Liebe zu Ghibli

Die atemberaubende Atmosphäre macht die spielerischen Schwächen jedoch sofort wieder wett. Die Landschaften des Jupitermondes und die Ruinen darauf sind eine farbenfrohe Augenweide und der Soundtrack ist die sprichwörtliche Kirsche auf dem Sahnehäubchen.

Mit knapp drei Stunden Spielzeit hat das Entwicklerstudio hier auch einen Sweet Spot gefunden, der sich weder zu lang noch zu kurz anfühlt. Wer also Spiele wie Journey oder Sky mag, in denen man sich einfach nur von der Bildgewalt berieseln lassen kann, ohne sich Gedanken über ein Game Over machen zu müssen, der findet mit diesem Spiel genau das Richtige.

Fazit                                                                                                                             

Die Inspiration von Studio Ghibli ist der Atmosphäre von Europa deutlich anzumerken. Es ist, als würde man selbst durch einen Anime fliegen. Viel tiefgründiger ist das Spielerlebnis allerdings nicht. Als Spieler hatte ich leider oft das Gefühl, dass die Macher mit ihrer eigenen Spielmechanik nicht viel anzufangen wussten.

Wer aber einfach nur ein Spiel zum Entspannen sucht, ist mit Europa wahrscheinlich trotzdem gut bedient. Der Zephyr-Jetpack, den wir die ganze Reise über auf dem Rücken tragen, ist das klare Highlight des Spiels und in jeder Situation, in der ich ihn benutzen durfte, fühlte ich mich frei.

Kurzfazit

Europa ist ein unbeschwerter und stimmungsvoller Kurztrip auf den belebten Jupitermond der fernen Zukunft und mit seinen drei Stunden Spielzeit perfekt für einen entspannten Abend auf der Couch geeignet.

Bilder: © NOVADUST ENTERTAINMENT 2024

Pro

  • Atemberaubende Spielwelt
  • Liebevolle Kurzgeschichte
  • Befriedigende Flugmechanik

Contra

  • Spiel bremst den Spieler oft aus
  • Story wird nur durch Text vermittelt
  • Gameplay ist eintönig
8.5
10
Story/Umfang:
Gameplay:
Grafik:
Soundtrack:
Themen:
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