Der leidenschaftliche Mangaka Kakushi Goto und seine kleine Tochter Hime führen ein friedliches Leben; und ihr Vater setzt alles daran, dass dieser Frieden Bestand hat. Dafür will er um jeden Preis verhindern, dass Hime von seinem Geheimnis erfährt. Dies ist die Handlung von Kakushigoto, eine Anime-Serie aus der Frühlings-Season, die seit dem 2. April 2020 bei Wakanim im Simulcast läuft. Kay-Thorben Schuh
ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem PReview reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.
Das Geheimnis meines Vaters
Tag für Tag scheint ein geregelter Ablauf zu herrschen: Hime macht sich auf den Weg in die Schule und ihr Vater im Anzug auf den Weg zur Arbeit, obwohl er in jener Kleidung gar nicht in der Lage ist, bei seinem Beruf kreativ zu werden. Kakushi Goto ist Mangaka – und nicht irgendeiner. Seine Werke „Der Eierschaukler“ und „Windstrumpfhose“ erfreuen sich trotz ihres speziellen Genres großer Beliebtheit, denn es handelt sich um anstößige Schmuddel-Mangas. Mit allen Mitteln versucht Kakushi, die Wahrheit vor seiner über alles geliebten Tochter geheim zu halten, die wegen seines Berufs auf keinen Fall schlecht über ihn denken darf. Zu diesem Zweck begibt er sich morgens wie ein Angestellter bekleidet aus dem Haus, nur um sich auf halbem Wege umzuziehen, verbirgt sein Talent als Zeichner und tut noch weit mehr, um keinerlei Verdacht aufkommen zu lassen.
Kakushigoto ist eine Geschichte über die Vergangenheit von Vater Kakushi und seiner Tochter Hime. Der Titel der Serie sowie der Name des Protagonisten stellen dabei eine Anspielung dar und sind gleichbedeutend mit „Geheimnis“ und „Zeichnen“. In der Gegenwart ist Hime längst keine Grundschülerin mehr. Sie ist 18 Jahre alt und ist bereit, den Schlüssel zu etwas zu bekommen, das dem Haus der zweiköpfigen Familie gleicht, jedoch viel älter zu sein scheint. Jener Ort, an den ihre Suche nach der Wahrheit sie brachte, sollte außer der Identität ihres Vaters noch weit mehr Antworten über die Vergangenheit beherbergen. Es stellt sich die Frage, was aus dem Verhältnis von Kakushi und seiner Tocher wird, nachdem Hime realisiert, wer ihr Vater all die Zeit wirklich war. Und was geschah damals mit ihrer Mutter?
Bild und Animation
Kakushigoto ist eine Anime-Adaption des gleichnamigen Mangas von Kōji Kumeta, welcher seit Dezember 2015 in Japan veröffentlicht wird. Umgesetzt wurde diese von Studio Ajia-do Animation Works unter der Regie von Yūta Murano. Am 2. April 2020 startete die Serie sowohl in Japan als auch hierzulande in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln auf Wakanim im Simulcast.
Optisch erwartet den Zuschauer ein großartig umgesetzter Anime, welcher durchgehend flüssig und schön gezeichnet wirkt. Dabei werden sowohl die lustigen als auch dramatischen Szenen sehr gut umgesetzt und lässt die Charaktere des Animes in beiden Hinsichten hervorragend darstellen. Der Stil von Kakushigoto wirkt bunt und heiter; gleiches gilt auch für das Charakterdesign, wessen Visualisierung zu einer derartigen Komödie gut passt. Auch im Opening und Ending ist der Stil überaus ansprechend umgesetzt.
Synchronisation und Musik
Ausgestrahlt wird Kakushigoto in der mit deutschen Untertiteln versehenen japanischen Originalfassung, welche nicht nur über lippensynchrone Szenen, sondern nach eigener Ansicht auch äußerst passende Stimmen der jeweiligen Charaktere verfügt. Die einzelnen Stimmen kommen weitestgehend an den Charakter angepasst und gefühlvoll daher
Darüber hinaus sind auch die Songs des Openings („Chiisana Hibi“) und Endings („Kimi wa Tennenshoku“), welche neben der farbenfrohen grafischen Umsetzung auch musikalisch begeistern, auf ihre Weise gefühlvoll. Über den Verlauf der Episoden bleibt die Musik weit mehr im Hintergrund.
Ein Danke an WAKANIM für die Bereitstellung eines Presse-Zugangs!
Fazit
Mit Kakushigoto haben wir einen Anime, der hervorragende Komödie mit einer tiefgehenden, interessanten Story vereint, welche durchaus emotional zu werden verspricht. Die Geschichte über die Beziehung zwischen einem Vater und seiner Tochter verspricht grundsätzlich leichte Unterhaltung, von der man sich allerdings gut fesseln lassen kann; langweilig wird es durch eine Vielzahl an lustigen Szenen absolut nicht. Auch bei der grafischen Umsetzung wurde nichts falsch gemacht. Die Serie ist hochwertig animiert, hat einen ansprechenden Stil und unterstützt ihren Charakter als Komödie mit viel Ausdruck und zahlreichen amüsanten Einblendungen, welche glücklicherweise auch übersetzt sind. Akustisch spricht der Anime zu Anfang und Ende mit guter Musik und dazwischen mit einer vortrefflichen Synchronisation an. Somit kann man durchaus feststellen, dass es sich bei Kakushigoto bislang um eine rundum gelungene Anime-Umsetzung handelt.
Kurzfazit
Kakushigoto setzt sich als Komödie sowie mit seiner Handlung durch, welche gespannt auf das macht, was noch kommt. Ein unterhaltsamer Anime, in den man sich hineinfühlen kann und obendrein noch hochwertig visualisiert ist.
Bilder: ©Kouji Kumeta, KODANSHA/KAKUSHIGOTO Committee
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