Ein selbstsüchtiger Ingenieur und ein Samurai gelangen durch Zufall in das Amerika des 19. Jahrhunderts, doch wie gelangen sie wieder zurück nach Japan? Der Original-Anime Appare-Ranman! startete am 27. März 2020 bei Wakanim in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln im Simulcast. Was hat der neue Anime aus dem Studio P.A. Works in den ersten Episoden zu bieten? Patrick Snir
ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem PReview reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.
Experimentelles Rennen in Los Angeles
Wir befinden uns am Ende des 19. Jahrhunderts und allmählich öffnet sich der Vorhang für die Ära des 20. Jahrhunderts. Der Samurai Kosame Isshiki wird von Lord Kuroda beauftragt, seinen ehemaligen Schüler Appare Sorano, einen exzentrischen Ingenieur, zu bewachen. Nachdem Appare den Garten des Lords durch seine neuste Erfindung zerstört hat, lässt man ihn in eine Gefängniszelle stecken. So geschickt wie Appare aber nun mal ist, gelingt es ihm, aus der Zelle zu entkommen.
Appare kehrt in sein Zimmer auf dem Land seiner Familie zurück, wird allerdings von Kosame verfolgt. Er bittet ihn, beim Lord um Vergebung zu bitten. Die Bitte wird von Appare ausnahmslos ignoriert und geht daraufhin in einen geheimen Durchgang, der ihn hinunter zu einem von ihm gebauten Dampfboot führt. Er verabschiedet sich von seiner Schwester und will sich aus dem Staub machen. Kosame versucht ihn aufzuhalten, aber betätigt versehentlich den Notgashebel und lässt beide nach einer Spritztour auf See festsitzen. Zufälligerweise fährt ein großes Dampfschiff vorbei, rettet sie und trägt sie bis zu einem Hafen in Amerika.
In Los Angeles ohne Geld angelangt, müssen sie nun einen Weg zurück nach Japan finden. Beide beschließen demnach bei einem großen Trans-America Wild Race teilzunehmen, bei dem den Gewinnern ein Preisgeld in Aussicht steht. Fortan beginnen die Vorbereitungen auf das Fahrzeugrallye, bei dem harte und verrückte Rivalen auf sie warten!
Bild und Animation
Appare-Ranman! wurde unter der Regie von Masakazu Hashimoto, der zudem auch das Drehbuch verfasst, von Studio P.A. Works produziert. Yurie Oohigashi entwirft die Chrakterdesigns von Mangaka Ahndongshik, während Evan Call die Musik zur Serie komponiert. Dabei startete die Anime-Serie regulär am 10. April in Japan, wobei der Streaming-Anbieter Wakanim die ersten beiden Episoden bereits am 27. März veröffentlichte. Auf der Plattform wird die Serie in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln im Simulcast gezeigt. Derzeit pausiert der Anime auf unbestimmte Zeit infolge von COVID-19.
Die visuelle Umsetzung des Animes präsentiert sich bisher von einer innovativen und beeindruckenden Seite. Hierbei ist das Charakterdesign das perfekte Beispiel: Akkurate und gerade Konturen umgeben die kräftigen Farben der stillvollen Charaktere. Diese harmonieren auch in geradezu allen Szenen mit dem farbenfrohen Bild, in das ich mich schnell verliebt habe. Die verschiedenen Texturen, Details und subtil wechselnden Farben tragen dazu bei, dass diese Welt zum Leben erwecket wird. Bereits in den ersten Rennen können sich die Animationen unter Beweis stellen und haben mit Bravour bestanden. Alles in allem ist hier ein Meisterstück von Bild und Animation gelungen, das sich aber in den kommenden Episoden weiterhin beweisen muss.
Synchronisation und Musik
Hierzulande wird Appare-Ranman! momentan ausschließlich in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln veröffentlicht, weshalb ich nur anhand dessen eine Bewertung in puncto Synchronisation fällen kann.
Was ich in den ersten drei Episoden rausgehört habe, war zum Großteil akzeptabel. Die jeweiligen Stimmen erwecken ihre Charaktere zum Leben, die mit viel Ausdrucksstärke gefallen und prägnant sind. Des Weiteren sind die verschiedenen Szenen lippensynchron gelungen und weisen keine etwaigen Fehler auf.
Die musikalische Untermalung kann sowohl mit solider Begleitung als auch orchestralem Volumen auf ganzer Linie überzeugen und unterstützt die Handlung. Vor allem in den witzigen Szenen gelingt der Musik mit abrupter Unterbrechung der Effekte.
Fazit
Verrückter könnte die Handlung von Appare-Ranman! nicht sein! Durch Zufall gelangen der Samurai Kosame und der Kaufmannssohn Appare nach Los Angeles ohne Geld und müssen nun einen Plan schmieden, um wieder zurück nach Japan zu gelangen. Da kommt dem selbstsüchtigen Appare, der gerne als Ingenieur-Genie angibt, das Trans-America Wild Race genau richtig, denn gewinnen sie das Rennen, winkt ihnen ein hohes Preisgeld.
Das Prädikat „Verrückt“ passt auch zum Bild, denn sowohl das Charakterdesign kommt mit einem interessanten Setting daher und gefällt mit kräftigen Farben als auch das farbenfrohe Bild kann in Kombination mit der gelungenen Animation überzeugen. Dabei wird die Handlung aktiv von der musikalischen Untermalung unterstützt und lässt gewisse Szenen wertiger erscheinen. Was man allerdings bemängeln kann, ist die unauffällige Werbung einiger Automobilhersteller in Form von Metaphern. So werden Marken wie beispielsweise BMW als BNW eingesetzt, wobei man eine Marketingstrategie erkennen könnte. Nichtsdestoweniger glaube ich, dass Appare-Ranman! bis zum finalen Rennen noch viel unterhaltender wird und weiterhin mit seiner gelungenen Umsetzung begeistert.
Kurzfazit
Appare-Ranman! ist ein verrückter Anime, der mit seinem originären Charakterdesign und der abenteuerlichen Handlung eine der besten Serien dieser Season werden kann.
Bilder: ©2020 KADOKAWA/P.A.WORKS/APPARE Partners
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