Lange mussten Fans der Serie Attack on Titan auf den Deutschland-Release warten. Am 28. Oktober 2016 war es soweit, das erste Volume des Meisterwerks aus dem Hause WIT STUDIO, Inc. war in Deutschland erhältlich. Schon einen Monat später, am 25. November des letzten Jahres, erschien bereits das zweite Volume. Ob das zweite das erste Volumen überbieten kann, werdet ihr jetzt in diesem Test erfahren. Patrick Snir
SEID IHR DAS ESSEN? NEIN, WIR SIND DIE JÄGER!
Vor über 100 Jahren erschien ein neuer Feind der Menschheit – die Titanen. Sie waren stärker als die Menschen, überwältigend stärker, und die Menschheit war wenig später nahe der Ausrottung, denn die Titanen hatten anscheinend nur ein Ziel: Menschen zu fressen. Die überlebenden Menschen errichteten schließlich mit letzter Kraft die drei Mauern Maria, Rose und Sina. Im Schutz der Mauern erlebten die Menschen 100 Jahre des Friedens.
Doch eines Tages trifft die Einwohner von Shiganshina ein erneuter Schicksalsschlag: Mit einem ohrenbetäubenden Knall taucht urplötzlich ein kolossaler Titan auf, der die 50 Meter hohe, massive Mauer durchbricht und das Eindringen weiterer menschenfressender Titane ermöglicht. Die Einwohner Shiganshinas können ihren Augen kaum trauen, auch die Freunde Eren Jäger, Mikasa Ackermann und Armin Arlert waren beim schrecklichen Geschehen vor Ort.
Schon während des Eindringens der Titanen wurden zahlreiche Menschen getötet und verschlungen. Auch Erens Mutter wird von einem Titan direkt vor seinen Augen geschnappt und gefressen. Verstört und verängstigt schwört sich Eren, jeden einzelnen Titan auf dieser Welt zu vernichten und Rache für die gesamte Menschheit zu üben. Da die erste Mauer Maria durchbrochen wurde, muss sich die Menschheit hinter die zweite Mauer, in deren Schutz auch Eren und seine Freunde aufgewachsen sind, zurückziehen. Fünf Jahre später, als gereifter Jugendlicher, tritt er ins Militär ein, wie auch seine besten Freunde Mikasa Ackermann und Armin Arlert.
EIN TITAN, DER TITANE TÖTET?
Nachdem Mikasa, dem Tod nahe, von einem Titan gerettet wird, findet Armin heraus, dass dieser auf Seiten der Menschen kämpft. Er wollte den freundlichen Titanen als Hilfe nutzen und ihn gegen anderen Titane kämpfen lassen. So machte er Mikasa und Conny einen Vorschlag: Der Titan soll die Titanen um das Vorratslager ausschalten, während Mikasa und Conny die Feinde in der Umgebung besiegen. Doch wer ist eigentlich dieser Titan, der nur andere Titane tötet und nicht auf die Jäger reagiert? Als auf einmal ein Mensch aus der Haut des Titanen schlüpft, stellen die Umstehenden verwundert fest, dass der totgeglaubte Freund, Eren Jäger, der Titan war.
BILD UND ANIMATION
Aus dem Animationsstudio WIT STUDIO stammt die Anime-Adaption des gleichnamigen Mangas. WIT STUDIO ist eines meiner favorisierten Studios, da mir deren Design – was auch in dem Anime Attack on Titan der Fall ist – mit den schönen Konturen um den Charakteren zusagt. Bekannt ist WIT STUDIO unter anderem für Anime-Adaptionen wie Seraph of the End oder The Rolling Girls.
Der Anime Attack on Titan wurde sehr schön gezeichnet, auch die Animationen sind hervorragend gefertigt. Desweiteren sind die Effekte, die Titane und auch die Location schön gestaltet; man wird regelrecht gezwungen, auf das Bild zu starren. Selbstverständlich sind die Kampfszenen gut ausgearbeitet worden, was man bei den 3D-Manövern gut sehen kann. Auch das zweite Volume kann also auf ganzer Linie überzeugen!
DEUTSCHE UMSETZUNG UND MUSIK
Die Synchronaufnahmen des Anime Attack on Titan fanden in der Berliner Synchronfirma VSI Synchron statt. Die Dialogregie übernahm René Dawn-Claude. Ich muss sagen, dass ich im Ganzen ziemlich zufrieden war, was ich auch von KAZÈ Anime erwartet habe.
In den Hauptrollen waren zum einen der Synchronsprechen Max Felder als Eren Jäger, Nicole Hannak als Mikasa Ackermann und Christian Zeiger als Armin Arlert. All diese Synchronsprecher in der Hauptrolle haben eine schöne und saubere Arbeit geleistet. Max Felder hat mich am meisten überrascht – natürlich im positiven Sinne. Seine Szenen in denen er die Reaktionen und Emotionen zeige und auch die Schrei-Szenen haben mir wirklich gefallen und muss auch sagen, dass es knapp die japanische Synchronisation getoppt hat. Aber natürlich hat auch Nicole Hannak Mikasa sowie Christian Zeiger seinen Charakter Armin schön vertont.
In weiteren Rollen waren René Dawn-Claude als Jean Kirschstein, Marios Gavrilis als Reiner Braun, Tim Knauer als Berthold Fubar, Marieke Oeffinger als Annie Leonhardt, Julius Jellinek als Connie Springer, Lina Rabea Mohr als Sasha Braus, Jodie Blank als Christa Renz, Peter Flechtner als Erwin Smith, Florian Halm als Levi Ackermann, Josephine Schmidt als Hanji Zoe, Frank Röth als Grisha Jäger, Melanie Hinze als Carla Jäger, Tim Moeseritz als Hannes, Klaus-Dieter Klebsch als Keith Shadis, Elmar Gutmann als Dot Pixis und Jamie Lee Blank als Anka Rheinberger.
Alles im allen war die deutsche Synchronisation überaus gut und hat hervorragende Qualität zeigen können. Was man eventuell negativ ansprechen kann ist die deutsche Aussprache Erens Namen, man merkt, dass man am Original so nah wie möglich bleiben möchte. Jedoch war dies zu viel des Guten und man hätte es eigentlich nicht so schief betonen müssen. Wer trotzdem kein Freund der deutschen Synchronisation ist, kann sich den Anime im japanischen Originalton mit deutschen Untertitel (OmU) ansehen. Des Weiteren war auch die Musik richtig gut, sie hat die Szenen passend begleitet und auch emotional getroffen. Leider waren auch im zweiten Volume die Mini-Episoden nur in der OmU-Version verfügbar.
FAZIT
Auch mit dem zweiten Volume war ich sehr zufrieden und KAZÉ Anime hat wieder ein wundervolles Volume auf den Markt gebracht. Die Story packt immer mehr und wird spannender, sodass der Zuschauer interessiert am Bildschirm hängen bleibt und am Liebsten gleich das nächste Volume in sich schlingen möchte. Die Qualität der Animation hat sich keinesfalls verschlechtert, nein, ganz im Gegenteil! Auch die Synchronisation hat sich – meiner Meinung – zum Teil ein wenig verbessert. Auch das zu stark betonte “Eren” war – solange man nicht darauf achtete – nicht zu auffällig. Es ist schade, dass die Mini-Episoden des Volumes nur in der OmU-Fassung vorliegen, aber für die meisten Fans verschmerzbar. Alles in allem war es wieder ein Volume voll von Spannung.
Des Weiteren bedanken wir uns bei KAZÉ Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
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