Ein sexy Bunny-Girl, das plötzlich in einer Bibliothek auftaucht und niemand außer dir kann es sehen. Da fragt man sich schon für einen Moment, ob man gerade träumt. Doch für Sakuta soll das nicht nur Einbildung sein. Rascal does not dream of Bunny Girl Senpai wurde in Japan von Oktober bis Dezember 2018 ausgestrahlt und hierzulande bei Wakanim in der OmU-Fassung im Simulcast gezeigt. Das in München ansässige Anime-Label peppermint anime veröffentlicht den Anime seit 5. September 2019 auf Blu-ray und DVD. John Viktor Schwab
ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem Review reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.
Bunny Girl
Ein Tag wie jeder andere für Sakuta Azusagawa. Doch als er die Bibliothek der Schule betritt traut er seinen Augen nicht. Auf dem Tisch direkt vor ihm sitzt ein superscharfes Mädchen und dazu noch im Bunny-Kostüm. Natürlich versucht er alles, um sich davon zu überzeugen, dass er nicht der Einzige ist, der dieses Mädchen sehen kann; doch vergebens. Anstelle von großer Überraschung in den Augen seiner Mitschüler muss er sich anhören, dass er doch bitte leise sein soll, da er sich in der Bibliothek befinde. Jedoch verrückt scheint er dennoch nicht zu sein, denn es stellt sich heraus, dass das Mädchen, welches vor ihm sitzt, Mai Sakurajima ist.
Sie geht auf dieselbe Schule wie er und war einmal eine berühmte Schauspielerin und beliebter Kinderstar. Aber nachdem sie sich dazu entschieden hatte, ihre Karriere aus persönlichen Gründen vorerst auf Eis zu legen, geriet plötzlich alles aus den Fugen. Zwar hat sie sich gewünscht, mit weniger Aufmerksamkeit durch die Straßen laufen zu können, doch jetzt wird sie zunehmend gar nicht mehr wahrgenommen. Da fällt Sakuta etwas ein, was ihm selbst und seiner kleinen Schwester einmal passiert ist und identifiziert dieses Phänomen als das Pubertätssyndrom.
Laplacescher Dämon
Nachdem es Sakuta gelungen ist, Mai vor dem Verschwinden zu bewahren und er damit das Pubertätssyndrom für sich bewiesen hat, bahnt sich ein neues Problem an. Denn für Sakuta wiederholt sich auf mysteriöse Art und Weise immer wieder der letzte Schultag und das findet er gar nicht gut. Nachdem er schon in Erfahrung bringen konnte, dass das Pubertätssyndrom etwas damit zu tun hat, wie Jugendliche sich und andere wahrnehmen, wundert ihn das neue Phänomen nicht mehr so sehr. Dennoch ist er relativ ratlos und bittet, wie auch schon zuvor, bei seiner Klassenkameradin Rio Futaba um Rat.
Er erklärt ihr seine Situation und sie erzählt ihm daraufhin vom Laplaceschen Dämon. Dieser soll, wenn ihm der Ausgang einer Situation nicht passt, angeblich den Tag wiederholen, bis es ihm gelingt ein für ihn passendes Ergebnis zu erzielen. Sakuta kann es jedoch nicht sein, denn er hat schon mehrmals versucht etwas am Tagesablauf zu verändern, immer in der Hoffnung der nächste Tag würde dann auch der Nächste sein. Also muss er sich auf die Suche begeben, diesen Dämon finden und ihn dazu bringen, den Tag endlich enden zu lassen.
Bild und Animationen
Rascal does not dream of Bunny Girl Senpai (jap. Seishun Buta Yarou wa Bunny Girl Senpai no Yume o Minai) wurde vom 04. Oktober bis zum 27. Dezember 2018 im japanischen TV ausgestrahlt und in Deutschland durch den Streaming-Anbieter Wakanim im Originalton mit deutschen Untertiteln im Simulcast angeboten. Anschließend veröffentlichte das Anime-Label peppermint anime das erste Volume am 5. September 2019 auf Blu-ray und DVD. Der Anime wurde durch das Studio CloverWorks unter der Regie von Sōichi Masui adaptiert. Das Studio ist unter anderem für Animes wie The Promised Neverland bekannt. Dabei basiert die TV-Serie auf der Light-Novel-Reihe Seishun Buta Yarõ, die seit 2014 von Hajime Kamoshida mit bisher neun Bänden veröffentlicht wurde.
Optisch ist das Bild ansprechend und wirkt modern und harmonisch. Die Farben sind immer passend gesetzt und die Animationen flüssig. Auch das Charakterdesign kann, auch wenn es nichts großartig Besonderes ist, überzeugen. Die Konturen sind klar und sauber gezeichnet und die Farben sind atmosphärisch gestaltet, sodass man bei jeder Szene das Gefühl hat, wirklich an diesem speziellen Ort zu sein. Als nennenswertes Beispiel dafür stehen das Glitzern im Wasser des Meeres als auch die wundervollen Orange-Töne am Abendhimmel, die sehr ergreifend und romantisch wirkten.
Deutsche Umsetzung und Musik
Für die deutsche Synchronisation wurde von peppermint anime das Studio opus-live mit Sitz in München beauftragt. Dabei teilten sich Katharina von Daake und Marco Rosenberg das Verfassen des Dialogbuchs, während die Dialogregie anschließend von Katharina von Daake geführt wurde.
Die deutsche Synchronisation ist wirklich gut gelungen und befindet sich in den ersten Episoden auf einem relativ hohen Niveau. Die Stimmen passen zu den Charakteren und können deren Gefühle gut vermitteln und zum Zuschauer bringen. Besonders gefallen hat mir hier die Stimme von Mai Sakurajima, gesprochen von Marcia von Rebay. Sie passte auf der einen Seite sehr gut zum Charakter und auf der anderen Seite zeigte sie gekonnt ihr Talent und gab viel Gefühl an den Zuschauer weiter. Dabei legte ebenso der Hauptcharakter eine gute Figur hin und überzeugte mit einer aufrichtigen Stimme. So gab es am Ende des ersten Volumes schöner Weise keine Stimme, die mir nicht gefallen hat. Dennoch hat selbstverständlich jeder die Möglichkeit, auf die auf der Disc enthaltene OmU-Fassung (Originalfassung mit Untertiteln) zurückzugreifen, die ebenfalls gelungen ist.
Auch die musikalische Untermalung konnte in den ersten sechs Episoden einen positiven Eindruck hinterlassen. Opening und Ending waren passend gewählt und zusammen mit der Serienmusik von der Band Fox Capture Plan wirkte es insgesamt sehr stimmig und gut gesetzt.
Fazit
Die ersten sechs Episoden von Rascal does not dream of Bunny Girl Senpai können vollkommen überzeugen. In der Mitte gerät das Volume zwar etwas ins Stocken, kann sich aber recht schnell wieder fangen. Abgesehen davon ist der Anime sehr abwechslungsreich, spannend, humorvoll und kann zum Nachdenken anregen. Immer wieder treffen wir auf unerwartete Wendungen und schöne Szenen, die zum einen gut animiert sind und auf der anderen Seite farblich großartig dargestellt werden. Darüber hinaus konnte die deutsche Synchronisation sowie die musikalische Untermalung punkten; sogar das Overlay im Menü gefiel mir sehr gut. Was mir ebenfalls gefallen hat, ist, dass man nicht nur speziell mit Problemen von Jugendlichen konfrontiert wird, sondern auch mit Problemen der heutigen Zeit wie beispielsweise Cybermobbing. So finde ich, dass Rascal does not dream of Bunny Girl Senpai bislang ein schöner Slice-of-Life-Anime ist, der definitiv im zweiten Volume die gesamte Stärke ausschöpfen wird.
Kurzfazit
Rascal does not dream of Bunny Girl Senpai weiß den Zuschauer bislang mit einer spannenden und abwechslungsreichen Story, die zwar in der Mitte etwas hängt, sich aber schnell wieder fangen kann, zu unterhalten. Dabei kann der Anime vor allem mit starken Charakteren, einem atmosphärischen Bild und einer hochwertigen deutschen Synchronisation punkten.
Bilder: ©2018 HAJIME KAMOSHIDA/KADOKAWA CORPORATION AMW/AOBUTA Project / 2019 peppermint anime gmbh.
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