Review: Yamada-kun and the Seven Witches [Blu-ray]

17. November 2019,   
Autor: John Viktor Schwab

Yamada-kun and the Seven Witches beschreibt das Schulleben des Rowdys Yamada Ryuu, das sich durch eine besondere Begegnung von Grund auf ändern soll. Der Comedy-Anime wurde in Japan vom 12.04.2015 bis zum 28.06.2015 ausgestrahlt. Hierzulande wurde er durch die Kooperation der Streaming-Plattform Crunchyroll und dem Anime-Label KAZÉ Anime am 28. Juni als Gesamtausgabe auf Blu-ray und DVD auf den Markt gebracht.   John Viktor Schwab

ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem Review reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.


Chamäleonkuss

Yamada ist das, was man einen typischen Schulrowdy nennen würde: Er kommt zu spät, macht immer auf Rebellen, sucht nach Streit und ist von allem genervt. Gerade wird er von seinem Lehrer angeschrien, weil er so schlecht in der Schule ist und nur Probleme bereitet. Daraufhin kommt auch schon Shiraishi Urara, sein nächstes Opfer, durchs Bild gelaufen. So perfekt, so vorbildlich und pflichtbewusst wie sie ist macht sie sich bei allen Lehrern beliebt – und kotzt ihn mächtig an. Von dem Gespräch entlassen läuft er ihr hinterher. Am Treppenaufgang macht er sich bereit, denn jetzt hat ihr letztes Stündlein geschlagen. Stampfend will er ihre Aufmerksamkeit für sich gewinnen, sie auf der Treppe überholen und ihr dann einen blöden Spruch drücken. Oben angekommen macht er sich bereit und bäumt sich vor ihr auf, doch ehe er irgendetwas sagen kann, rutscht er aus und stürzt zusammen mit Shiraishi die Treppe runter. Halb benommen wacht er im Krankenzimmer auf, doch das was er nun sieht, lässt ihn direkt wieder die Besinnung verlieren. Er befindet sich nämlich im Körper von Shiraishi. Wutentbrannt macht er sich auf die Suche nach seinem eigenen Körper, um in Erfahrung zu bringen, was hier los ist.

Let’s kiss!

Nachdem Yamada und Shiraishi gemeinsam herausgefunden haben, dass sie sich bei ihrem Unfall geküsst und sie damit ihre Körper getauscht haben, werden sie experimentierfreudig. Bei diesem phänomenalen Kuss handelt es sich um den sogenannten Chamäleonkuss. So oft sie wollen, tauschen sie durch einen Kuss ihre Körper, um dem jeweils anderem zu helfen: Yamada kann Shiraishi vor Handgreiflichkeiten schützen und Shiraishi kann anstelle von Yamada bei den Prüfungen antreten. Jedoch müssen sie darauf achten, dass die währenddessen keiner beobachtet.

Kurzer Hand befinden sie sich deshalb als kleine Gruppe mit Miyamura Toranusuke in einem ehemaligen Clubraum und müssen sich erklären. Gemeinsam eröffnen sie den ehemaligen Club für das Paranormale und erfreuen sich mehr oder weniger an einer wachsenden Gruppe. Mittlerweile haben sie herausgefunden, dass es auf ihrer Schule sogenannte Hexen, die bestimmte Fähigkeiten besitzen, und ein Buch gibt, in dem sie namentlich festgehalten sind. Aufgeregt machen sie sich auf die Suche nach allen Hexen und erleben dabei viel Witziges, aber auch Gefährliches. So lernen sie etwa Odagiri Nene kennen, die mit ihrem Circen-Kuss Menschen für sich gewinnen kann oder finden heraus, dass Yamada selbst keine Hexe ist, sondern lediglich die Fähigkeiten dieser Hexen für sich vereinnahmen kann. Immer wieder werden sie dabei fast ertappt und geraten aneinander.

Hexenjagd²

Schnell wendet sich das Blatt jedoch gegen sie, denn der Schülerrat weiß mehr über die Hexen als er zugeben will und versucht mit aller Macht zu verhindern, dass sie einem großen Geheimnis auf die Schliche kommen. Mittlerweile haben Yamada und der Rest der Truppe fast alle Hexen gefunden und dabei entdeckt, dass die Hexen ihre Fähigkeiten erhalten, wenn sie große Probleme haben. Das macht es ihnen etwas einfacher und sie suchen fortan die Problemschülerinnen ihrer Schule auf. Währenddessen kommt es jedoch fast schon zu einem Kampf zwischen dem Schülerrat und den Hexen und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Alle wollen wissen, was es mit dem Geheimnis auf sich hat und wer die letzte Hexe ist. Gemeinsam versuchen Yamada und seine Freunde den Schülerrat abzulenken und sie ausfindig zu machen. Die letzte Hexe jedoch soll alles in den Schatten stellen, was sie zuvor wussten und birgt ein großes Risiko für ihre Freundschaft…

Bild und Animation

Yamada-kun and the Seven Witches (jap. Yamada-kun to 7-nin no Majo) basiert auf dem gleichnamigen Manga von Miki Yoshikawa, der in Japan von März 2012 bis März 2017 in insgesamt 28 Bänden veröffentlicht wurde. Hierzulande erscheint die Manga-Reihe beim Carlsen-Verlag. Adaptiert wurde dieser durch das Studio Linden Films, das unter anderem für Animes wie Detektei Layton: Katrielles rätselhafte Fälle und Initial D: Legend bekannt ist. Die Streaming-Plattform Crunchyroll sicherte sich damals die Rechte und zeigte die Anime-Serie im Simulcast. Durch die Kooperation zwischen Crunchyroll und dem Anime-Label KAZÉ Anime brachte man den Anime in einer Gesamtausgabe am 28. Juni 2019 auf Blu-ray und DVD auf den Markt.

Visuell ist Yamada-kun and the Seven Witches eher schlicht gehalten. Sowohl das Bild an sich als auch das Charakterdesign konzentriert sich auf das Nötige und stechen hier nicht wirklich heraus. Die Szenen sind zwar stets abwechslungsreich, jedoch immer nur so mit Inhalt gefüllt, dass das Bild noch wirken kann. Wichtige oder besonders amüsante Szenen werden aber dennoch durch kleine Details und Akzente bereichert, was das Gesamtbild aufwertet und insgesamt überzeugend wirkt. Alles in allem ist das Bild zwar hochwertig, dürfte aber manchmal mit kräftigeren Farben aufwarten und besser umgesetzt werden.

Deutsche Umsetzung und Musik

Mit der deutschen Synchronisation wandten sich Crunchyroll und KAZÉ Anime an die Violetmedia GmbH in München. Hierbei führte Michèle Tichawsky im Auftrag der Firma die Dialogregie.

Mit der geleisteten Arbeit der beteiligten Personen bin ich äußerst zufrieden. Die Stimmen sind lippensynchron, immer „on Point“, gut gewählt und hervorragend umgesetzt. Als gutes Beispiel fungiert hier der Hauptcharakter Yamada Ryuu, gesprochen von Felix Mayer. Durch die Stimme und den passenden Einsatz kann dieser vollkommen als Rowdy mit seiner ruppigen und zugleich weichen Seite überzeugen und vermittelt gekonnt das Bild eines überaus realen Charakters. Ähnlich ist es auch bei den anderen Sprechern, durch die es gelungen ist, Gespräche so real wirken zu lassen, dass man das Gefühl hat, selbst mit dabei zu sein. Zum Schluss bleibt es jedem selbst überlassen, ob er die deutsche oder die auf der Disc ebenfalls enthaltene japanische Originalfassung (OmU) nutzen möchte. 

Musikalisch wurde der Anime gut und vor allem passend untermalt, wodurch der Zuschauer noch mehr in das Geschehen involviert wurde. Lediglich in der zweiten Hälfte wurden manche Stimmen von der Musik ein wenig übertönt, konnten aber dennoch überzeugen. Abgerundet wurde das Ganze durch den hervorragenden Soundtrack im Opening und den ebenfalls passenden Soundtrack im Ending.

Fazit

Yamada-kun and the Seven Witches zeigt sich in der Gesamtausgabe mit einem großartigem Opening, einem gutem Ending und einer sehr überzeugenden Synchronisation. Das Bild könnte farblich etwas kräftiger und detailverliebter sein, kann aber dennoch mit einer flüssigen Animation und einem gutem Charakterdesign punkten. Die musikalische Untermalung kann ebenfalls fast durchgehend überzeugen, neigt ab der zweiten Hälfte jedoch vermehrt dazu, Stimmen etwas dumpf klingen zu lassen und zu übertönen. Storytechnisch ist der Anime recht simpel aufgebaut, schafft es jedoch, diese meist gekonnt umzusetzen und überrascht immer wieder mit unerwarteten Wendungen und viel Spannung. Ab und zu jedoch verliert die Handlung aber etwas an Spannung, was sich gerade in der Mitte der Geschichte und einmal ganz zum Schluss bemerkbar macht. Dennoch ist Yamada-kun and the Seven Witches mit seinen starken Charakteren eine Empfehlung wert, gerade auch, da es diesem Anime gelingt, Ecchi und Humor in einer guten Balance zu präsentieren.

Kurzfazit

Ein Anime, der abgesehen von kleineren Schwächen, im Gesamten gut punkten kann. Das gelingt ihm durch eine lebensechte Synchronisation und dank einer einfachen aber gut dargestellten Story, die mit viel Abwechslung zu überzeugen vermag.

Bilder: ©Miki Yoshikawa , KODANSHA / „Yamajo “ Production Committee. All Rights Reserved.

Pro

  • einfache, aber gut umgesetzte Story
  • starke Charaktere
  • gute Mischung zwischen Ecchi und Comedy

Contra

  • vereinzelnd Spannungsverluste
7.5
10
Story:
Bild und Animation:
Deutsche Umsetzung:
Musik:
Themen:
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