Review: Ever Oasis [Nintendo 3DS]

15. September 2017,   
Autor: Fabian M.

Am 23. Juli erschien das von Grezzo entwickelte Nintendo-3DS-Spiel Ever Oasis. Schon kurz nach Veröffentlichung waren außergewöhnlich viele positive Stimmen zu hören. Ob wir diese Meinung teilen können, werdet ihr hier erfahren. Fabian M.

Handlung

Zu Anfang des Spieles befinden wir, Tethu (weiblich: Tethi), uns in der Oase unseres Bruder mitten in der großen, weiten Ka’ara-Wüste. Doch dort, wo einst die Sprösslinge, Biestlinge und Wassergeister friedlich zusammenlebten, greift nun das Chaos um sich. Das Chaos ist eine dämonische Macht, das sämtliche Lebewesen übernimmt und steuert: So werden harmlose Tiere in der Wüste zu gefährlichen Chaosmonstern, die alles und jeden angreifen und eine immerwährende Gefahr darstellen.

Noch sind die Oasen, die immer dann entstehen, wenn die “Kinder des großen Baumes” mit einem Wassergeist zusammenkommen, sichere Rückzugsorte. Doch durch das Chaos sinkt die Zuversicht der Oasenbewohner immer weiter und der Schutz der Oase wird immer schwächer, sodass eines Tages die Oase unseres Bruders vom Chaos eingenommen wird. Mit seiner letzten Kraft teleportiert uns unser Bruder weit in die Wüste, weg vom Einfluss des Chaos. Nachdem jetzt auch unser Bruder dem Chaos anheimgefallen ist, sind wir das letzte Kind des großen Baumes, das eine Oase erschaffen kann. Glücklicherweise finden wir recht schnell den – wie wir erfahren müssen – letzten Wassergeist. Zusammen mit ihr – Esna – erschaffen wir eine Oase; die letzte, die dem Chaos noch standhalten kann.

Erste Bewohner

Doch ohne Bewohner ist eine Oase nutzlos: Nur durch die Bewohner steigt das Zuversichtslevel – und damit die Stärke und Größe. So müssen wir immer mehr Sprösslinge und Biestlinge überzeugen, zu uns zu kommen und sich bei uns niederzulassen. Dafür müssen wir deren Wünsche befriedigen, also gewisse Aufgaben erledigen oder Ressourcen bereitstellen. Die Sprösslinge sind für unsere Oase besonders nützlich: Sie können, wenn sie sich entscheiden, unserem Gefolge beizutreten, Knospenläden eröffnen, in denen aus bestimmten Rohstoffen Waren hergestellt werden. Diese Waren kaufen dann Besucher der Oase, seltsame stumme Wesen, die Pinguhus heißen und im Spiel keine weitere Funktion wahrnehmen, und verschaffen uns so Taujuwelen, die uns als Währung, aber auch als Manifestation des Wassers dienen. Und je mehr die Sprösslinge verkaufen, desto fröhlicher können sie werden und so unsere Oase stärken. Die Biestlinge wiederum sind ausgezeichnete Krieger, die uns auf unseren Missionen in der feindlichen Wüste gut zur Seite stehen. Später im Spiel findet man auch die Siedlungen der Biestlinge, die weitere Aufgaben, aber auch wichtige Ressourcen bereithalten.

Gameplay

Obwohl die Oase namensgebend und essentiell ist, befinden wir uns meistens außerhalb, um unserer Oase wichtige Ressourcen bereitzustellen, damit wir dem immer stärker werdenden Chaos standhalten können. Dabei müssen wir viele Kämpfe bestreiten. Die Kämpfe sind 3D-Echtzeitkämpfe, bei denen uns unser Team  – das aus maximal zwei weiteren Personen besteht – unterstützt. Im Kampf gibt es ein ausgeklügeltes Effektivitätssystem, sodass einige Waffen gegen gewisse Gegnertypen, wie beispielsweise die Pardertiere oder Schalentiere, mehr Schaden verursachen. Oft müssen wir aber auch erst den Angriff des Gegners abwarten, bis wir selbst angreifen können. Die Kämpfe sind recht schwer, aber durch unsere Heilungsmöglichkeiten sind Game-Overs selten.

Neben den Kämpfen gibt es einige Dungeons, die ziemlich groß sind und auf den Fähigkeiten der verschiedenen Charakteren aufbaut. Sie stellen dabei eine schöne Balance zwischen Kämpfen und Rätseln her; aber auch der Boss konnte mich immer überzeugen.

In unserer Oase können wir einen Garten bestellen, mit unserem Gefolge sprechen, dabei die Ressourcen der Läden auffüllen, und den Wandelbaum verwenden, bei dem wir Items aus anderen herstellen können. Doch auch wenn das zahlreiche Möglichkeiten vermuten lässt, sind diese doch recht linear und dienen eher der Aufwertung weniger Waffen als einem wirklichen Crafting-System, was aber auch nicht nötig gewesen wäre.

Um neue Personen in unser Gefolge aufnehmen zu können, müssen wir deren Wünsche erfüllen. Für manche müssen wir besondere Items besorgen, andere setzen bestimmte Warenverfügbarkeiten in der Siedlung (wie etwa Getränke oder Trommeln) voraus, wenige sind ohne besondere Mühen unsererseits zufrieden, aber schlussendlich treten alle unserem Gefolge bei.

Musik und Bild

Die Grafik des Spiels ist trotz der nicht mehr zeitgemäßen Möglichkeiten des 3DS sehr ansehnlich. Besonders die Oase ist detailreich gestaltet, aber auch die Wüste, die Dungeons und alle weiteren Gebiete, wie der Wald oder der Tiefseefriedhof, sehen wundervoll aus. Auch die Charaktermodelle sind sehr schön, lediglich die Mehrfachnutzung der Itemsymbole im Menü sagt mir nicht wirklich zu.

Die Musik trat zwar nie wirklich in den Vordergrund, war aber immer stimmig und konnte die Atmosphäre gut unterstreichen. Nichtsdestoweniger war die Musik besonders während der bedrohlichen Zwischensequenzen sehr episch und konnte mich vollstens überzeugen.

Steuerung/Menüs

Die Steuerung erfolgt – wie gewohnt – über das Schiebepad des Nintendo 3DS. Die Steuerung ist gut ausgereift und auch die Kamera kann überzeugen. Ich hatte nie Probleme mit der Steuerung oder der Kamera, was doch schon bemerkenswert ist.

Die Menüs sind ansprechend und übersichtlich gestaltet. Neue Items oder Rezepte für den Wandelbaum werden dabei mit einem Ausrufezeichen gekennzeichnet und sind so einfach zu finden. Sehr lobenswert ist die Karte, auf der man zum Beispiel die Fundorte der Ressourcen und die Missionsziele sehen kann.

Fazit

Alles in allem ist Ever Oasis ein gelungenes Spiel, das eine schöne und nennenswerte Alternative zu den 3DS-Platzhirschen darstellt. Es überzeugt durch die schönen Gebiete, eine abwechslungsreiche Handlung und überwältigende Vielfalt. Doch es gibt auch Kritikpunkte: Ein ganz großer persönlicher Kritikpunkt ist das Speichersystem. Speichern kann man nur manuell an den Portpunkten, sodass ein unerfahrener Spieler bei einem Game-Over etliche Minuten Spielzeit verlieren kann. Auch gibt es eindeutig zu viele Sprösslinge. Die immense Anzahl der Knospenläden hätte man um mindestens ein Drittel reduzieren sollen. Auch ist es nicht unbedingt schön gelöst, dass man in einigen Dungeons vier oder mehr Fähigkeiten benötigt, um alle Geheimnisse erreichen zu können. Man muss sich also ständig zwischen Oase und Dungeon hin und her teleportieren, um die passenden Charaktere dabeizuhaben. Auch wenn die Anzahl der verschiedenen Fähigkeiten löblich ist, hätte ich es bevorzugt, wenn es weniger mögliche Teammitglieder gäbe. Stattdessen hätte man es so lösen können, dass nur die Biestlinge kämpfen und ins Team kommen können.

Insgesamt kann aber das sehr schöne Gameplay, die atmosphärische Musik und die detailreiche Grafik überzeugen, sodass ich “Ever Oasis” trotz der Mängel, das dieses erste Spiel der Serie hat, jedem 3DS-Besitzer empfehlen kann.

Des Weiteren bedanken wir uns bei Nintendo (bzw. der SZ Scala GmbHfür die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

Bilder und Trailer:
© Grezzo; Nintendo
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