Review: Tsugumomo – Volume 1 [Blu-ray]

29. August 2018,   
Autor: Patrick Snir

Jeder Anime-Fan kennt einen Kimono, ein traditionelles japanisches Kleidungsstück, welches man zu besonderen Anlässen trägt. Doch was macht ihr, wenn urplötzlich der Obi zu einem Mädchen wird? Die zwölfteilige Anime-Serie Tsugumomo erschien letztes Jahr zur Frühlingsseason sowohl in Japan als auch hierzulande auf Crunchyroll im Simulcast. Nipponart Anime sicherte sich den Titel und veröffentlichte am 29. Juni das erste Volume. Patrick Snir

Perücke gegen Obi

Kazuya Kagami ist ein normaler Schüler, der schon sehr lange einen besonderen Gegenstand mit sich trägt. Er trägt den Obi seiner früh verstorbenen Mutter bei sich, einen Stoffgürtel des Kimonos. Eines Tages, als er während seiner Mittagspause auf dem Dach der Schule entspannte, greift ihn plötzlich eine Perücke, von einem Youkai besessen, an und er fällt vom Schuldach. Doch wird er von dem Kimono-Gürtel gerettet, nachdem es ein Eigenleben entwickelt hat. Auf dem Boden angekommen verwandelt sich der Gürtel in ein wunderschönes Mädchen namens Kiriha mit hellen, blauen Haaren in einem Kimono und beschützt sein Leben vor der gefährlichen Perücke. Sie verspricht ihm, ihn vor anderen Gefahren zu beschützen, wenn er ihr fortan im Kampf gegen andere feindliche Geister dient.

Tsukumogami

Nachdem der Kampf gegen die Perücke gewonnen wurde, verschwindet Kiriha plötzlich und somit auch Kazuyas Stoffgürtel. Nach der Schule macht er sich auf den Weg nach Hause und muss erst noch realisieren, was vorher passiert ist. Zuhause findet er schließlich Kiriha wieder und es stellt sich heraus, dass sie ein Tsukumogami ist, ein Wesen, welches früher mal ein Gegenstand war. Jetzt lebt sie aber als Mensch bei ihm in der Wohnung, kommandiert ihn herum und stellt sein Leben auf den Kopf. Nichtsdestoweniger kann sie sich auf Wunsch wieder in einen Obi zurückverwandeln, damit sie mit ihrem außergewöhnlichen Charakter keine Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Bild und Animation

Die zwölfteilige Anime-Serie Tsugumomo erschien erstmals in der Frühlungsseason des letzten Jahres, von April bis Juni, im japanischen TV als auch hierzulande im Simulcast auf Crunchyroll. Adaptiert wurde der Anime von dem etwas jüngeren Animationsstudio ZERO-G, welches vielleicht für den Anime Dive!! bekannt ist. Nipponart sicherte sich schließlich die Rechte und veröffentlichte am 29. Juni dieses Jahres das erste Volume.

Bis dato habe ich nur eine Anime-Serie des 2011 gegründeten Animationsstudio ZERO-G gesehen: Dive!!. Aber ich mag den Animationsstil von Tsugumomo sehr. Dieses “sanfte” Charakterdesign passt nicht nur zur Geschichte des Animes sondern auch zum Genre. Was mir jedoch nicht gefallen hat, ist die Atmosphäre im Anime, da Bilder und der Hintergrund meistens den gleichen Stil hatten. Die Animationen waren größtenteils gut und flüssig, gute Kampfszenen kamen aber eher passiv vor, was mich ein wenig enttäuschte. Nichtsdestoweniger war alles im allen gut umgesetzt worden.

Deutsche Umsetzung und Musik

Vertont wurde die Anime-Serie Tsugumomo im Hamburger DMT – Digital Media Technologie, wobei Klaus Schönicke das Dialogbuch geschrieben hat und Martin May für die Dialogregie verantwortlich war. Nipponart hat ein gutes

Synchronisationsstudio für die Vertonung der Serie beauftragt, das mit insgesamt 21 Sprechrollen fast allen Charakteren eine passende Stimme zugeteilt hat. Besonders die deutsche Stimme von Kiriha, Leoni Kristin Oeffinger, hat mir gut gefallen. Sie hat das Verhalten des Charakters, das eher zickige Aufkommen, genau auf den Punkt nachahmen können. Etwas unpassend fand ich leider die deutsche Stimme von Kazuya, Tim Kreuer. Damit meine ich aber nicht sein Können, sondern eher der Charakter – er hat dennoch sein bestes geben, was man in einigen Szenen merkt. Fans der OmU-Fassung haben die Möglichkeit, Tsugumomo auch in der japanischen Originalsprachausgabe mit deutschem Untertitel zu sehen. Die Musik ist traditionell japanisch gehalten, was meiner Meinung nach perfekt zum Anime passt und konnte die Geschichte auch gut untermalen.  

Fazit

Tsugumomo ist anfangs vielleicht eine Anime-Serie, die ein Durcheinander in der Story aufweist. Jedoch kann man gegen Ende des ersten Volumes eine unterhaltende Geschichte zwischen einem Schüler und seinem “lebenden” Obi erkennen. Ab und an sind Ecchie-Szenen im Anime vorhanden, die aber noch verkraftbar sind. Die Bilder und der Hintergrund, hatten jedoch vermehrt den gleichen Stil und haben für keine Abwechslung in der Atmosphäre gesorgt, was sehr enttäuschend ist. Nichtsdestoweniger haben mir die Charakterdesigns gefallen und die Animationen können mich überzeugen. Die deutsche Umsetzung war größtenteils perfekt, nur ab und an gab es Charaktere, deren Synchronstimme mir persönlich nicht gefallen haben. Die Soundtracks sind etwas traditionell japanisch gehalten, was aber keineswegs unpassend ist. Alles in allem ist Tsugumomo eine durschnittliche Anime-Serie, die zwischendurch den Zuschauer unterhalten kann.

Kurzfazit:

Tsugumomo – Volume 1 weist anfangs ein kleines Durcheinander in der Story auf, wird aber gegen Ende sehr unterhaltsam. Bilder und Animationen sind größtenteils gut und das beauftrage Synchronstudio hat die Serie hervorragend vertont.

ACHTUNG: Jegliche Aussagen in diesem Review reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht (!) die von PattoTV und seiner Partner.
Bilder und Trailer:

© Yoshikadu Hamada · Futabasha / Tsugumomo committee

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